Bettmeralp-Gletscherlauf

In den schönen Walliser-Alpen fand am Sonntag, 1.Juli 2001 ein 21km langer Berglauf statt.
Wegen dem weiten Weg dorthin und dem frühen Start (9.50 Uhr) beschlossen wir, Pepe Roman, Stefan Dahinden und René Frisch, schon am Samstag nachmittag gemeinsam mit dem Auto zu gehen und dort zu übernachten.
Nur schon der Weg dorthin war interessant und abwechslungsreich. Im Kanton Uri wechselte das Wetter ständig, doch nach einem längeren Tunnel war schönes Bilderbuchwetter und die Landschaft war wie in einer anderen Welt. Wir waren oberhalb der Baumgrenze. Auf dem Weg über den Furkapass sahen wir die Furkabahn, die noch mit nostalgischen Dampfloks befahren wird. Ein paar Murmeltiere haben wir auch beobachtet. Dann fuhren wir das Wallis hinunter. Unterwegs sahen wir noch Spuren des Unwetters, das vor ein paar Jahren das Oberwallis heimgesucht hatte. Im Dorf Betten parkierte Pepe sein Auto und dann fuhren wir mit der Seilbahn in die Bettmeralp hinauf. Wir sahen Brig, das nur ein paar Dörfer weiter talwärts ist.
Unsere Schlafstelle war bei der Seilbahn-Station auf 1950m über Meer, wo zugleich auch der Start ist. Jetzt wollten wir die Gegend auskundschaften und streiften durchs Dorf. Das Ziel des Laufs, das Bettmerhorn mit dem runden Restaurant, schien gar nicht so weit weg und gar nicht so weit oben zu sein.
Dann gings in eine Bar, wo es turbulent zu und her ging. Wir lernten einen „Bruni“ kennen, ein biersüchtiger Stammgast, den alle kennen. Wir löschten unseren Durst mit Bier (Pepe und Stefan) und Wodka (René). Zudem schnupfte René auf Drängen Stefans etwas Schnupftabak von Bruni. Nachdem wir schnell in der Walliserstube unser Nachtessen herunterschlungen, gingen wir zurück in die Bar. Jetzt gings erst richtig los. Vor allem Pepe zeigte grosses Interesse am anderen Geschlecht! Doch um 3 Uhr früh war es für Pepe und René doch Zeit zum schlafen. Nur Stefan, unser Trainer, der eigentlich als gutes Beispiel vorangehen sollte, blieb bis 5 Uhr! Dann kam er laut zurück mit einer Michaela und ihrem Kolleg und verteilte frische Gipfeli, die Michaela selber gebacken hatte. Erst kurz vor 6 Uhr schliefen wir so gut es ging. Es war affenkalt im Zimmer, denn Pepe liess das Fenster voll offen! Frühmorgens war Stefan bereits wieder wach und bikte durchs Dorf, bevor er mit Pepe noch frühstückte. Auch Bruni war bereits am frühtrinken. Etwa um 9 Uhr besorgten wir unsere Startnummern und machten uns bereit für die bevorstehenden Strapazen.
Bei ausgezeichneten Wetterbedingungen (leicht bewölkt) gings um 10 vor 10 Uhr endlich auf die Rennstrecke. Etwa 600 Teilnehmer kamen in den Genuss eines abwechslungsreichen Erlebnislaufs in schönster Natur. Von der schönen Aussicht hatte man nicht so viel, denn man musste immer auf den Boden schauen, damit man nicht umfiel.
Der grösste Teil der Strecke bestand aus Wanderwegen mit Stolpersteinen und Wurzeln. Der Berglauf hat nur 750 Höhenmeter was auf 21km verteilt nicht viel ist. Die Höhenmeter sind aber auf die letzten 7km konzentriert!
Bis zum 14.km gehts gleichviel hinauf und hinunter!
Den Aletschgletscher haben wir zum 1. mal erst nach 17km gesehen.
Wir kamen trotz miserabler Vorbereitung in guter Zeit ins Ziel:
René Frisch 2:02,56 Kat.Rang: 41 von 161 Ges.Rang: 69 von 600
Stefan Dahinden 2:04,04 Kat.Rang: 45 von 161 Ges.Rang: 73 von 600
Pepe Romann 2:14,50 Kat.Rang: 80 von 161 Ges.Rang:151 von 600

Zum Vergleich: Gewonnen hat Billy Burns aus Grossbritannien mit einer Zeit von: 1:34,32. Der Letzte in unserer Kategorie hatte 3:51,11.
Warum war der Talläufer René schneller als der Bergläufer Stefan? War es der Schnupftabak oder ist Wodka besser als Bier?
Wir blieben nicht lange im Ziel oben, denn es kamen immer mehr Läufer und es wurde eng. Zudem hatte man nicht allzuviel von der Aussicht, denn es hatte einige Wolken. Auf 2700m über Meer ist es ziemlich kalt und das Bedürfnis zu duschen war auch gross. Darum suchten wir bald unsere Taschen und fuhren mit der Seilbahn zurück zur Unterkunft, wo wir duschten.
Dann gingen wir wieder zurück nach Hause mit einem T-Shirt als Erinnerung.